Bei dem oben porträtierten künstler moritz f. handelt es sich um einen mann der ersten stunde, quasi einem vorreiter der spät-post-punk-thematik in bezug auf wohnkultur, die er unter dem aspekt der auslassung kaltenkirchener barocks und spießiger neo-sagrotan-hygiene-wohndefinition der späten 70er verstanden wissen wollte.
schon früh begann sein rebellischer siegeszug der selbstdarstellenden gesamtinstallation mit seiner zugehörigkeit zur
baukastengruppe (holz, geometrische figuren/naturbelassen, 1988), in der arbeiten mit dem thronetstuhl (töpfchenschule poggensee, 1988) ihren vorerst einzigartigen siegeszug feiern sollten. in den jahren 1991/92 folgten nach einer für den künstler wichtigen schaffenspause arbeiten, die durch ein erfolgreiches zusammenwirken der sich neu gebildeten gruppe «junge wilde-kühsen e. v.» zu so faszinierenden arbeiten und ausstellungen führten wie «matsch und lehm», zwei werkstoffe im dialog mit dem künstler und der waschmittelindustrie, die auch ein gesellschaftskritisches bild der damaligen zeit und politischen umwelt aufzeigen sollten, deren konsens sich stark in den begriffen reinlichkeit und hygiene ausdrückten sowie mahnmal sein sollten, das schaffen von persönlichkeit und wachstum geistiger reife nicht in banalen wertvorstellungen einer gesellschaft zu reflektieren, die matsch nicht anders assoziiert denn ‹abfallprodukt› oder schlichtem ‹wasser mit sand›.
stark geprägt wurde diese künstlerische wachstumsphase von einer sich in diesen zusammenschluss von jungen künstlern einbringenden erzieherin, die als mitverantwortliche für das schaffen des moritz f. sicherlich nicht ausser acht gelassen werden darf.
moritz f. schulische laufbahn wurde geprägt durch das aufeinandertreffen junger künstler verschiedener nationen, die uns in arbeiten wie
textmarker auf schulklötür (1996, 35 x 80 cm, im besitz der grund- und hauptschule nusse);
kreide auf zaunlatte (1997, 50 x 30 cm, privatbesitz) und der installationsarbeit
gedischtes verkehrsschild (1997, ZOB nusse, im besitz des landkreises herzogtum lauenburg) das anwachsen seiner gesellschaftskritischen arbeiten aufzeigt. in seiner sich mittlerweile zu einem gesamtkonzept zusammenfügenden arbeit
die wohnkultur in relation zur reinlichkeit unter berücksichtigung der fastfoodindustrie — in reflektion des welthungers und des politischen diskurs' zu strafmindernden maßnahmen beim schuleschwänzen kulminiert die arbeit des jungen moritz f. in einem austausch zwischen sich zersetzender materie und antimaterie unter zuhilfenahme lauter musik und der gesellschaftlich bedingten weigerung, sich in gewaschenen socken dem publikum zu präsentieren. die gammelnden plastikteile und der verwesende teil organischer abfälle, so der künstler, sollen im dialog mit der gesellschaftskritischen möbilierung des zimmers zu einem dysharmonischen installationsgefüge stehen, das mahnend die vergänglichkeit des
seins, des
werdens und des
ist reflektieren. die zuhilfenahme einer auf 200.000 db verstärkten punkplatte unterstreicht die spannung zwischen konsum und gesellschaft eindrucksvoll, ja zuweilen schmerzhaft ...
Siehe auch den weiterführenden Text des Hauschronisten: Der Juniorste
ist das hier. Aber wirklich. Na ja, so ganz unbekannt ist mir das auch wieder nicht.
stellen sich da eher ein: Kunstdünger. Der Junge ist doch von der Kunst gedüngt. Noch nicht hundertprozentig bio, aber das kommt schon noch ...