mörtel crew vol. I
mitten in der nacht wurde ich durch das heftige vibrieren meines bettes wach. gleissend helles licht schien mir ins gesicht und der ohrenbetäubende lärm von 10.000 dampfhämmern dröhnte durch die wohnung....ich sollte irgend etwas gestehen oder mittels laserkanone zersägt werden.-moment !!!
ich war schlagartig aus dem bett. der blick auf meinen wecker zeigte 5.45 uhr !! und auf grund der tatsache, dass der albtraum nicht schlagartig endete, war mir sofort klar - die bauarbeiten auf dem nachbargrundstück hatten begonnen.
nicht, das wir uns falsch verstehen. ich habe nichts gegen neubauten. ich freue mich auf eine anregende neue nachbarschaft (und viele schöne neue geschichten), aber, wir müssen hier durch eine kleine stichstrasse fahren, auf der kaum so mit dem auto vom grundstück zu kommen ist. die fahrbahn wurde anno 1422 lediglich für ziegenkarren ausgelegt. wir waren bereits gespannt, wie das mit baumaschienen und fahrzeugen werden solle. nun gut. mein blick aus dem fenster liess nichts gutes erahnen. vor dem haus standen 5 lkw mit laufenden motoren und auf dem grundstück gegenüber hatte sich einer der arbeiter mit dem riesen kran ans werk gemacht. das dabei die vier 5000 watt scheinwerfer (versehentlich) auf mein schlafzimmerfenster gerichtet waren, hatte wohl noch niemand bemerkt. meine versuche, aus dem fenster heraus darauf aufmerksam zu machen, dass ich eigentlich um diese uhrzeit noch zu schlafen pflege, verliefen im sande, denn keiner, der sich lauthals anweisung zubrüllenden bauarbeiter bemerkte mich. im gegenteil, offensichtlich hatte man soeben beschlossen, frühstückspause zu machen. selbstverständlich mit laufenden motoren aller maschinen, als ich vom anfang der strasse einen schwertransporter herannahen sah. in absoluter panik und halb angezogen rannte ich aus dem haus und wollte versuchen, mein auto vom grundstück zu bringen, da ich absolute angst hatte, nicht mehr mit dem wagen zur arbeit fahren zu können, wenn der baustellenbetrieb ersteinmal im vollen gange wär.
meine frage an einen der herren, wer denn für dieses "chaos" verantwortlich sei, wurde mit einem fassungslosen gesichtsausdruck und wortlos ignoriert, was wohl von der tatsache kam, dass soeben ein schwerlaster versuchte, mich rücklings zu überfahren. meiner bitte, wenigstens erst mit dem wagen an die hauptstrasse zu fahren, wurde unter heftigem fluchen des wohl ukrainischen lasterfahres entsprochen, der nun sein mördergefährt wieder zentimeter um zentimeter aus dem engen gässchen bringen musste.
irgendwann stand ich dann vor dem bauleiter und fragte mit leiser stimme:" hätte man uns nicht gestern was sagen können...ich dachte eben, hier findet die invasion der marsianer statt..."
seine antwort war knapp und klasse. " junge frau-wir waren doch so leise, wie kann es denn sein, dass sie uns gehört haben....???"
danke...wobei, ihre " bauarbeiter" weitaus mehr " taktgefühl" besitzen...sniff