vor hausfreunden wird gewarnt
nach tagen der familiären belagerung durch meine tochter war es soweit. umzugstag. alles ging verhältnismässig glatt über die bühne, bis auf die tatsache, dass die schneeflocken und das glatteis für aberwitzige fahrzeiten sorgten und das eine oder andere mal des freischiebens eines (vollbeladenen) fluchtfahrzeuges aus der elterlichen wohnung für weitere verzögerungen der ersten nacht im trauten heim sorgen sollten. leider machte dann auch noch das neu erstandene luxusmegabett, eigens von einer spedition angeliefert, mit einem faustgrossen loch im kopfteil, dem traum von seeligem schlaf zunichte. alles in allem waren wir zwar fix, aber noch lange nicht fertig.
am nächsten morgen, erster arbeitstag der tochter, ritt dann die bessere aller hälften die idee:"los, wir fahren hin und machen heimlich weiter! heute abend ist alles fertig und ´s kind glücklich!" gesagt, getan, schulterte er alle werkzeugkästen, hämmer, säge, bohrmaschine und unter schnaufen und ächzen auch diverse leitern und tritte. mein ausruf: "wir müssen doch aber nur noch die gardinenstange anbringen" verhallte im stöhnen meines kleinwagens, der sich, wie für eine halbjahrestour nach anatolien bog. "obendrauf", beschloss er, "passen noch ein paar kunstwerke für die wand!" und eilte in den heimischen lagerraum, um dort das eine oder andere künstlerisch wertvolle kleinod zu entdecken, das nun endlich seiner bestimmung zugeführt werden sollte. obendrauf fand sich noch ein gigantisches bild für die grosse wand im wohnzimmer, welches ich unter androhung von todesqualen bei beschädigung, über die eisfläche vor dem haus wie auf rohen eiern in den wagen balancierte. auf der fahrt in die grosse stadt dann die anmerkung, dass wir noch in den nächsten baumarkt müssen. dübel und schrauben, sowie diverse meter stahlnägel kaufen. an der wohnung angekommen, dauerte das entladen des wagens noch einmal genau solange wie der komplette umzug.
leider war wirklich nur noch die gardinenstange anzubringen und die bessere aller hälften irgendwie unglücklich. " ich schau noch mal alles nach. besser ist, der vielen dilettanten wegen", sagte er und verschwand mit einem satz rohrzangen in der dunkelheit des flures, während ich mich nach hübschen plätzen für die bilder umsah. nach einiger zeit kam er glücklich und zufrieden zurück. "so! alles erledigt!" waren seine worte und dann fuhren wir nach hause, auf den vor dankbarkeit und rührung triefenden anruf der tochter wartend. der kam dann auch ! "seid ihr in der wohnung gewesen????" waren ihre worte, die wir strahlend bejaten. "ich glaube, unter den dann folgenden , sicherlich später mal von ihr bedauernden worten, gehört zu haben, dass das bad komplett unter wasser stünde und sie - zumindest einen von uns - einweisen lassen will...
frau braggelmann am 18. Februar 10
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